Der Mutmacher

2Ich erinnere mich sehr gerne an meine Primarschulzeit zurück. Mein Lehrer war eine überaus engagierte Person, die für mich bis heute eine Vorbildfunktion hat. Bereits während dieser Zeit spielte ich mit dem Gedanken, dass auch ich gerne das machen würde, was Herr Fontanive macht. Wie das Leben so spielt, kam natürlich alles anders.

Berufslehre und Konservatorium

Mein grösster Wunsch war es, Musiker zu werden. Diesen Traum habe ich verwirklicht. Nach Abschluss der obligaten Schulzeit musste ich den Eltern zuliebe eine Berufslehre absolvieren. Sie vertraten die eher konservative Meinung, dass es besser für meine Zukunft sei, einen „richtigen“ Beruf zu erlernen. Heute bin ich für diese „erzieherische“ Massnahme sehr dankbar. Zu jener Zeit war dies für mich allerdings alles andere als erfreulich. Nach bestandener Lehrabschlussprüfung ging ich meinem Wunsch nach und studierte Musik an der Musikhochschule Zürich Trompete. Da mein Kopf schon als Jugendlicher immer bei der Musik war, kamen natürlich die Schule, Berufsschule und auch die Lehre immer an letzter Stelle.

Erste Unterrichtserfahrung

Was mir anfänglich des Studiums am Konservatorium viel Mühe bereitete, war als Nichtmaturand an einer staatlichen Hochschule zu studieren. All die Fächer wie Physik, Akustik, Pädagogik, natürlich nebst der ganzen musikalischen Theorie waren für mich eine grosse Herausforderung.

Um mein erstes Studium zu finanzieren, musste ich nebenbei arbeiten. Durch Beziehungen bekam ich die Chance, an einer Sekundarschule im Kanton SG als Musiklehrer zu unterrichten. Ich wurde von sehr vielen Seiten gewarnt, dass Jugendliche in diesem Alter kein Interesse an Musik hätten. Ich war aber der vollen Überzeugung, dass es immer darauf ankommt, wie man einen solchen Unterricht gestaltet und wo man ansetzt, um Jugendliche zu motivieren.

Das Studium an der PH Zug

Diese vier unvergesslichen Jahre als Lehrer im Kanton St. Gallen waren für mich ausschlaggebend, dass ich heute mit meinen bereits 35 Lebensjahren nochmals die Schulbank drücke. Nach erfolgreich absolviertem Studium an der Musikhochschule schlug ich den Weg in die Privatwirtschaft ein. Zuletzt arbeitete ich als Geschäftsführer einer Immobiliengesellschaft, die in der ganzen Schweiz tätig war.

Während meiner Zeit in der Privatwirtschaft wurde ich leider nie wirklich glücklich und ich dachte oft, dass es am erfüllendsten war, als ich als Lehrer gearbeitet hatte. Eines Tages fasste ich den Mut und habe alles auf die PH gesetzt. Es hat sich gelohnt!

Thomas Bisasotto, angehender Primarlehrer, Student der PH Zug

 

Werbung